Gisela und Uwe auf Langfahrt

Archiv für Oktober, 2011

Einkaufstour

Der Sonntag verlief sehr geruhsam, den Nachmittag haben wir in Mc Donald´s Café bei Cappuccino und Kuchen verlebt und das freie Internet genutzt. Dabei haben wir dann entdeckt, daß der Verteiler unserer Emails bei gmx zu outlook express nicht funktioniert hat und es eine Menge ungelesener Emails gab.

Heute sind wir nach dem Frühstück mit dem Dinghi zum Fischereihafen gefahren und von dort aus mit dem Auto zu den Yachtausrüstern, um eine Salzwasserpumpe zu kaufen. Die bisher an Bord installierte ist wohl defekt, denn sie geht ungefragt alle paar Minuten an und eine tropfende Stelle an der Leitung konnten wir nicht entdecken. Beim dritten Geschäft waren wir fündig und haben da außerdem einen Trockenapparat für Fleisch und Fisch für relativ wenig Geld gekauft, dessen leckeres Trockenfleischergebnis einladend auf dem Thresen aufgebaut war. Dieser Apparat wird uns mit Fleisch versorgen, wenn wir auf langen Strecken im Pazifik sind und wir müssen unterwegs keine Kühltruhe benutzen. Dank Benno funktioniert sie zwar wieder, aber nur auf Kühlschranktemperatur eingestellt  braucht sie viel weniger Energie!

In dem Geschäft haben wir einen Franzosen eingeladen, mit uns weiterzufahren. Er wollte, genau wie wir, seine leeren Gasflaschen füllen lassen. Zunächst aber wollte er einen neuen Staubsauger kaufen und wir haben bei der Gelegenheit nach einem Ventilator gesucht, den wir Freunden in Aruba mitbringen sollen. Wir haben ein sehr großes Geschäft kennengelernt, das ähnlich wie Obi oder Bauhaus in Düsseldorf  ein Haushalt- und Heimwerkermarkt ist und sehr viel bietet, einen kleinen Staubsauger z.B., aber auch Weihnachtsschmuck wie zu Hause.

 

Anschließend ging es zu einer abgelegenen Tankstelle, die aber leider nicht unsere Gasflaschen füllte, sondern uns an eine andere, ebenso abgelegene Tankstelle verwies. Es hatte zwar heute früh auf dem Cruiser-Netz geheißen, dort gebe es zur Zeit kein Gas, aber die Flaschen sollen am Freitag abholbereit sein.

Zu einem späten Mittagessen waren wir alle drei glücklich zurück an Bord unserer Boote.

Venus zurück in Spanish Waters

Am Freitag hatten wir einen sehr schönen Abend bei der happy hour. Zusammen mit Ingrid, Gert, Conny, Wolfgang, Ulli , Rita und dem polnischen (unfreiwilligen) Alleinsegler Mirek, dessen Frau bei der zwölfjährigen Tochter in Stettin geblieben ist, haben wir an einem Tisch sitzend uns gut unterhalten. Wir waren mit unserem Leihwagen zu fünft aus der Werft gekommen.
Am nächsten Morgen haben wir mit Ingrids und Gerts Hilfe früh um 7 Uhr die Leinen losgeworfen. Es gab einen heftigen Regenschauer, als wir ablegten, aber es war noch relativ windstill, als wir durch die St. Annabai und durch die für uns geöffnete Fußgängerbrücke nach draußen kamen. Gegen den Wind und die flachen Wellen erreichten wir nach zwei Stunden Spanish Waters und liegen nun glücklich wieder vor Anker. Der Passat weht durch´s Schiff und wir genießen, nicht mehr so zu schwitzen.
Das Problem, unseren Leihwagen auch hierher zu bekommen, hat sich mithilfe von Rita und Ulli lösen lassen. Sie haben auch ein Auto, wollten gestern ihre Töchter vom Flughafen abholen und haben mich zur am Wege liegenden Werft mitgenommen, wo unser Auto noch stand.
Nun sind wir komfortabel installiert, Uwe hat den neuen Außenborder ans Dinghi montiert und mich damit abgeholt. Es ist ein Gefühl, als wenn man fliegt, das Dinghi gleitet über die Wasseroberfläche und wir werden auch bei Fahrt gegen die Wellen nicht mehr so naß wie vorher mit dem schwächeren Motor.
Heute habe ich alle Vorräte in sämtlichen Kisten notiert und nächste Woche werden wir gezielte Ergänzungskäufe erledigen, bevor wir nach Aruba weiterreisen. Hier sollen die Preise niedriger sein als vor allem in Kolumbien und mit Auto ist der Transport auch leichter.

Behördengang

Heute bin ich mit Ingrid und Gert und Milek, einem polnischen Internist und Yachtbesitzer, nach Willemstad zu den Behörden gefahren. Ingrid und Gert mußten zu Customs und Immigration und Harbour Master, weil sie nach Jamaika abreisen. Milek und ich sind nur zum Harbour Master gegangen, weil wir melden mußten, daß wir aus der Werft nach Spanish Waters fahren. Es gab viel Rätselraten bei der Dickmadam am Schalter, weil wir ja zwischendurch mit dem Flugzeug aus- und eingereist sind, die Boote aber hier geblieben waren. Aber irgendwann hat sie telefonischen Rat eingeholt und dann erwies sich alles als rechtens und wir bekamen unsere Anchor Permission.

Hinterher haben wir noch ein paar Besorgungen gemacht. Milek war dankbar, weil er kein Auto gemietet hat und nun mit meiner Hilfe so viel in kurzer Zeit erledigen konnte.  

Ob wir heute wirklich hier abfahren, wissen wir noch nicht. Wir haben zunächst mal um die Rechnung gebeten und dann warten wir, ob der Wind nachläßt. Wenn nicht, fahren wir morgen in aller Frühe die 6 Meilen gegen den dann hoffentlich schwächeren Wind. Auf jeden Fall gehen wir alle heute zur Happy hour in Spanish Waters, entweder per Auto oder per Boot.

Venus zurück im Wasser

Vorgestern Abend haben wir auf der Lazy Lady Abschied gefeiert von der Belena. Es war ziemlich feuchtfröhlich und ich war froh, als wir heil in der Pension waren.

Gestern war ein Tag, an dem alles klappte! Wir waren schon sehr früh auf und ich habe vor Arbeitsbeginn in der Werft unser Deck gewaschen und geschrubbt. Dann habe ich im Laufe des Vormittags um einen Termin gebeten, die Venus ins Wasser zurückzutransportieren. Und es ging sofort!

 

 Daraufhin habe ich unser Zimmer telefonisch gekündigt und bin, nachdem das Schiff im Liftbecken festgemacht war, hingefahren und habe unsere Sachen abgeholt. Dann bekamen wir glücklicherweise auch noch einen Platz am Steg, obwohl die immer Mangelware sind. Benno, Gert und Rocky haben beim Festmachen geholfen und Schäden verhindert, denn der Wind drückte uns mit der Bordwand gegen die Ecke vom Fingersteg. Es ist Gott sei Dank alles gut gegangen und wir haben genossen, wieder im eigenen Zuhause zu sein.

 

Kurze Zeit später sind Marlene und Benno freudestrahlend abgereist Richtung Aruba.

Und wir haben mit Ingrid und Gert noch einmal im Rodeo gegessen und anschließend in unserem Cockpit gesessen und erzählt.

Heute läuft die Waschmaschine ohne Unterbrechung, nachher will ich einen größeren Lebensmitteleinkauf machen und morgen wollen wir zurück an unseren Ankerplatz in Spanish Waters fahren. Inzwischen hat der Passatwind wieder angefangen zu wehen, was eine Fahrt gegen den Wind bedeutet, aber wir genießen trotzdem sehr seine wohltuend kühlende Wirkung! Die Zeit ohne Wind war ziemlich heiß und schwül und unerträglich.

Lieferung des neuen Außenborders

Gestern Nachmittag wurde uns der neue Außenborder, fertig montiert an unser Dinghi, in die Werft geliefert. Vom Trailer ging es direkt im Liftbecken ins Wasser. Bis dahin lief alles wie verabredet und dann war alles anders als versprochen. Weder war jemand dabei, der uns eine Einweisung geben konnte, noch war die Gebrauchsanweisung mitgekommen. Es gab weder Benzin im Tank noch war das Öl mitgekommen, das man dem Benzin beimischen muß. Und der Mann, der das Dinghi gebracht hat, verschwand kommentarlos, sodaß wir mit dem Problem alleine dastanden, daß das Dinghi möglichst schnell aus dem Liftbecken gefahren werden mußte, weil die nächste Yacht ins Wasser kommen sollte. Ich habe mit dem Auto an der nächsten Tankstelle Benzin geholt und Uwe hat dann nach Gutdünken die Mischung mit dem vorsorglich schon eher gekauften Öl hergestellt. Es ist ihm gelungen, den Motor zu bedienen und das Dinghi an einen Ponton zu fahren.

Nach einem Anruf hieß es, die Gebrauchsanweisung werde uns gleich nachgeliefert, aber niemand kam. Schließlich sind wir mit Marlene, Benno, Ingrid und Gert chinesisch essen gegangen. Niemand wollte kochen gestern, weil es wahnsinnig schwül ist zur Zeit und kein Lüftchen sich rührt.

Heute morgen kam ein Anruf, der Mechaniker mit der Gebrauchsanweisung habe gestern Abend vergeblich auf uns gewartet. Als er dann schließlich hier ankam, hat er sich sehr entschuldigt für alle Unannehmlichkeiten und erzählt, daß es ein internes Problem bei seiner Firma war, daß er in der falschen Werft war, daß wir das Öl nicht bekommen hatten und daß die Gebrauchsanweisung nicht dabei war. Damit war unser Zorn verraucht und nun wird er heute Mittag noch einmal kommen, um uns einzuweisen.

Heute kam die Lazy Lady zurück ins Wasser und wir haben beantragt, daß die Venus bis Donnerstag in ihr Element kommt. Wir warten nur auf einen freien Platz am Ponton.

Belena fährt zurück in ihr Element

Gestern Nachmittag habe ich noch eine Arbeit erledigt, gegen die ich etwas angeguckt habe: ich habe das rutschfeste Material zugeschnitten, das wir auf dem Fußboden auslegen, wenn wir unterwegs sind. Es ist extrem stark und strapazierfähig und wir rutschen nicht aus, wenn die Venus Lage schiebt. Auch die Arbeitsflächen in der Pantry belege ich damit, um ein Wegrutschen der Geräte zu verhindern, während ich das Essen vorbereite. Aber der paßgenaue Zuschnitt war ziemlich schwierig und nur möglich, weil ich dieses Riesenstück auf der Doppelkoje im Vorschiff ausbreiten konnte. Trotzdem hat es stundenlang gedauert und mich ziemlich viele Schweißtropfen gekostet, bevor alles paßte.

Uwe hat in der Zeit die Ruderanlage geschmiert und mithilfe von Benno den Fehler an unserer mobilen Minikühltruhe gesucht. Zur Belohnung nach all der Arbeit sind wir abends zum Argentinier essen gegangen. Da wurde ein Kindergeburtstag gefeiert und es gab viele weibliche Wesen allen Alters in den schönsten Aufmachungen zu bewundern. Leider habe ich kein Foto machen können von all den Zöpfchenfrisuren, Rüschenkleidchen, Leggins und Stiefelchen und den Damen in knappsten Aufmachungen bei üppiger Figur.

Heute ist das erste Ereignis, daß die Belena nach dreimonatiger Werftliegezeit zurück ins Wasser gesetzt wird. Benno hat das Schiff total neu lackiert und nun freuen sich beide sehr auf den schöneren Teil des Bordlebens!

Bei uns putzt Paul weiter das Edelstahl, Uwe reinigt die Edelstahlkette von Flugrost und der Metallbauer wird hoffentlich nachher die Halterung für unseren neuen Außenborder montieren.

Einkaufsbummel in Willemstad

Heute früh vom Pensionszimmer aus hörten und sahen wir die beiden Sittiche auf der Windmühle nebenan. 

Es gab es mal wieder einen heftigen Wolkenbruch, gerade als wir mit dem Auto in der Werft ankamen. Wir haben kurzentschlossen gewendet und sind zum Frühstücken ins MC Donald Café gefahren. Überraschenderweise hatten sie eine sehr gute Espressomaschine und ganz frische, noch warme Blätterteigteilchen, was wir uns beides haben schmecken lassen. Bei der Rückkehr zur Venus haben wir bemerkt, daß Uwes Gummischlappen vom Regen in See geschwemmt worden waren. (Er hätte sie sowieso wegwerfen müssen, weil sie voller Antifoulingfarbe waren.) Daraufhin sind wir nach Willemstad City gefahren und haben ein Geschäft gefunden, das Croq Schlappen verkauft. Alle anderen gefielen Uwe nicht, aber nun ist die Welt wieder in Ordnung.

Auf dem Rückweg zum Auto sind wir durch den gedeckten Markt gegangen und sahen diese Marktfrau in Tracht an ihrem Stand sitzen.

Arbeiten in der Werft

Als Beispiel für die Arbeiten, die wir in der Werft vornehmen, hier einige Fotos:

Und hier nun das Ergebnis meiner (Uwes) Arbeit:

Regen

Heute kann nicht so richtig gearbeitet werden, weil ständig neue heftige Schauer auf uns herniedergehen. Das Frühstück fand trotzdem im Cockpit statt, weil drinnen im Schiff kein Sitz frei ist. Dank meines schönen Regenschirms mit Düsseldorfmotiven saßen wir im Trockenen, obwohl der Regen vom Wind ins Cockpit geweht wurde.

Uwe baut zur Zeit noch einen Ventilator in die Achterkammer ein und so konnte ich sie bisher nicht wieder einräumen. Gestern hatten wir ja noch einmal alles ausgebaut, damit er die neue Heckdusche installieren konnte. Schritt für Schritt geht alles voran, nur das Polieren an Deck klappt heute nicht wie gewünscht.

Ingrid und Gert tun uns ziemlich leid, weil bei ihnen bisher alles schiefgeht. Sie haben sich eine neue Rettungsinsel aus Deutschland mitgebracht, die aber bisher nicht angekommen ist. Als sie gestern deshalb beim Flughafen waren, ist Ingrid das Portemonnaie mit frisch gezogenem Geld und allen Papieren gestohlen worden. Und Gert hat Probleme, sein neues UKW-Gerät anzuschließen, also ist die Stimmung im Keller. Hoffentlich können wir sie heute Abend bei der happy hour ein bißchen aufheitern!

Wiedersehensfeier und Leben in der Werft

Gestern Nachmittag sind Ingrid und Gert gut, aber recht müde, hier angekommen. Sie hatten ein Leihauto voller Equipment auszuladen und am frühen Abend kam Gert mit dem Vorschlag, dass wir gemeinsam essen gehen könnten. Wir hatten gerade unser Feierabendbier eingegossen und die beiden haben eins mit uns gemeinsam getrunken. Dann sind sie mit Conny und Wolfgang, den anderen deutschen Bootsnachbarn, zu Fuß zu einem nahegelegenen Steakhaus gegangen, wir haben unser Auto mitgenommen, weil wir hinterher direkt zur Pension fahren wollten. Es wurde ein sehr netter Abend, besonders auch, weil wir endlich Conny und Wolfgang mal näher kennengelernt haben. Und auf Ingrid und Gert hatten wir uns schon gefreut.

Heute früh gab es mehrere heftige Wolkenbrüche, bevor wir ins Auto gestiegen sind, um in die Werft zu fahren. Die Straße hatte sich in einen reißenden Fluß verwandelt, weil es anscheinend gar keine Kanalisation gibt. Aber wir sind gut angekommen, haben kurz gefrühstückt und dann habe ich die Achterkammer mal wieder ausgeräumt. Uwe muß eine neue Heckdusche anbringen und das ging nicht von außen, wie er ursprünglich dachte. Nach dieser Aktion bin ich direkt zum zweiten Mal duschen gegangen und nun erhole ich mich auf meinem Schattenplatz vor dem Büro.

Uwe montiert derweil die neue Heckdusche, weil die alte an einer Stelle durchgerostet ist.

Conny und Wolfgang streichen ihr Unterwasserschiff und Cordula und Andreas waren auch schon ganz verschwitzt vom Arbeiten, als ich sie fotografierte. Aber das sind eben authentische Bilder von dem wirklichen Leben der Bootsleute.